Die Stadtwerke Rastatt haben eine Fülle an Maßnahmen gegen PFAS und zum Trinkwasserschutz eingeleitet.
Seit 2012 ist bekannt, dass Böden und Grundwasser im Landkreis Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden mit PFAS (per- und polyfluorierte Chemikalien) verunreinigt sind. Diese langlebigen organischen Schadstoffe werden in der Natur nicht abgebaut und verbleiben somit in der Umwelt.
Das Trinkwasser in Rastatt erfüllt alle Qualitätsanforderungen der deutschen Trinkwasserverordnung und auch die neuen festgestellten Grenzwerte für PFAS, die ab 2026 gelten.
Uns liegt die Qualität des wichtigsten Lebensmittels sehr am Herzen. Das belegen die umfangreichen Sicherungsmaßnahmen der Stadtwerke Rastatt gegen PFAS. Ab dem 12. Januar 2026 werden alle EU-weit Wasserversorger verpflichtet sein, das Trinkwasser auf PFAS zu untersuchen und dementsprechend aufbereiten. Wir erfüllen diese Vorgaben bereits heute.
Die Stadtwerke Rastatt betreiben zwei eigene Wasserwerke - in Ottersdorf und Rauental - und beliefern daraus das Trinkwasser für die Kernstadt und die Ortsteile Ottersdorf, Wintersdorf, Plittersdorf, Rauental und Niederbühl. Ein drittes Wasserwerk in Niederbühl ist aufgrund der PFAS Belastung im Grundwasser seit 2013 ausser Betrieb - wird jedoch weiterhin einmal im Jahr beprobt.
Nachfolgend können Sie die vergangenen und aktuellen Messwerte in unseren Wasserwerken sowie in den Wasserschutzgebieten einsehen.
Modernisierung des Wasserwerks Ottersdorf zur PFAS-Entfernung: Eine Machbarkeitsstudie bestätigte Aktivkohlefilter als beste Lösung zur Entfernung der Spuren von PFAS im Rohwasser, wie bereits im Wasserwerk Rauental erfolgreich umgesetzt. Sechs Filter wurden hinter der bestehenden Filtrationsstufe installiert, wofür eine Erweiterung der bestehenden Halle erforderlich war. Die Planungen und Ausschreibungen begannen im 2019 und das modernisierte Wasserwerk wurde am 12. Juli 2024 in Betrieb genommen. Seitdem wird das Rohwasser gefiltert, wodurch die geringen PFAS-Konzentrationen vollständig entfernt werden.
Das Wasserwerk Rauental wurde 2018 mit einer hochtechnischen Aktivkohleaufbereitungsanlage zu PFC Entfernung ertüchtigt. Darüber hinaus haben sie im Auftrag des Wasserversorgungsverbundes Vorderes Murgtal den Betrieb des Wasserwerks Förch übernommen - hieraus speist sich auch das Trinkwasser für die Förcher Bevölkerung. In Rauental werden die Brunnen, der Ablauf aller Aktivkohle-Filter und das Trinkwasser monatlich untersucht und auf PFAS kontrolliert.
Die Vorfeldmessstellen befinden sich in unseren Wasserschutzgebieten Rauental, Niederbühl und Ottersdorf. Ziel dieser Untersuchungen ist die Verdeutlichung der Strömungsverhältnisse im Vorfeld unseren Wasserwerken
Die letzte PFAS-Untersuchung im Vorfeld des Wasserwerkes Rauental erfolgte am 09.08.2023. Die Analyse von 11 Grundwassermessstellen ergaben folgende Ergebnisse: Die PFAS-Summenkonzentrationen der einzelnen Wasserproben innerhalb des WSG Rauental reichen von 0,014 µg/L bei der Messstelle P9 bis 1,899 µg/L bei der Messstelle GWM 2KU3. Beim Summenwert für die GWM 2KU3 handelt es sich erneut um den mit Abstand höchsten Summenwert dieser Probennahme-Aktion.
Die letzte PFAS-Untersuchung im Vorfeld des Wasserwerkes Ottersdorf erfolgte am 18.10.2023. Die Analyse von 34 Grundwassermessstellen ergaben folgende Ergebnisse: Die PFAS- Summenkonzentrationen der einzelnen Wasserproben innerhalb des WSG Ottersdorf reichen von „< BG“ bis 1,400 µg/L bei der Entnahmestelle 135/211-6 in der Schutzzone IIIB im Abstrom des Brandschadens Claus.
Die letzte PFAS-Untersuchung im Vorfeld des Wasserwerkes Niederbühls erfolgte am 10.05.2023. Die Analyse von 8 Grundwassermessstellen ergaben folgende Ergebnisse: Die PFAS- Summenkonzentrationen der einzelnen Wasserproben innerhalb des WSG Niederbühl reichen von 0,962 µg/L bei der Messstelle 175 211-8 bis 4,594 µg/L bei der Messstelle 166 211-7, die sich ca. 900 m südlich des Brunnens an der südlichen Schutzgebietsgrenze befindet.
Das Wasserwerk Niederbühl ist seit 2013 außer Betrieb und auf lange Sicht nicht mehr als Wasserwerk verwendbar, da die PFAS-Konzentrationen deutlich über dem Leitwert liegen.
Für das Netzwasser Ottersdorf am 01. Juli 2024 ergaben sich folgende Analysenergebnisse:
Summe PFAS-20
(gültig ab 2026) µg/L
Summe PFAS-4
(gültig ab 2028) µg/L
Für das Netzwasser Rauental am 4. November 2024 ergaben sich folgende Analysenergebnisse:
| Summe PFAS-20 | Summe PFAS-4 | Bewertungsindex | ||
Datum |
Brunnen | Netzwasser | Netzwasser | Brunnen | Netzwasser |
Nov 24 | 0,382 | 0,057 | 0,000 | 1,765 | 0,003 |
Sept 24 | 0,294 | 0,059 | 0,000 | 1,347 | 0,003 |
Aug 24 | 0,316 | 0,047 | 0,003 | 1,473 | 0,032 |
Juli 24 | 0,350 | 0,026 | 0,000 | 1,688 | 0,002 |
Jun 24 | 0,387 | 0,016 | 0,000 | 1,898 | 0,001 |
Mai 24 | 0,374 | 0,069 | 0,000 | 1,702 | 0,004 |
Apr 24 | 0,306 | 0,047 | 0,000 | 1,259 | 0,003 |
Mrz 24 | 0,479 | 0,088 | 0,005 | 2,865 | 0,054 |
Feb 24 | 0,427 | 0,081 | 0,000 | 1,883 | 0,004 |
Jan 24 | 0,393 | 0,063 | 0,000 | 1,678 | 0,003 |
Dez 23 | 0,440 | 0,096 | 0,000 | 2,012 | 0,005 |
Nov 23 | 0,468 | 0,078 | 0,000 | 2,090 | 0,004 |
Okt 23 | 0,470 | 0,057 | 0,000 | 2,094 | 0,003 |
Sep 23 | 0,436 | 0,039 | 0,000 | 1,885 | 0,003 |
Aug 23 | 0,414 | 0,021 | 0,000 | 1,778 | 0,002 |
Jul 23 | 0,458 | 0,046 | 0,002 | 1,877 | 0,023 |
Jun 23 | 0,502 | 0,030 | 0,002 | 2,176 | 0,022 |
Mai 23 | 0,494 | 0,080 | 0,000 | 2,188 | 0,004 |
Apr 23 | 0,422 | 0,063 | 0,000 | 1,533 | 0,003 |
Mrz 23 | 0,438 | 0,092 | 0,000 | 1,787 | 0,005 |
Feb 23 | 0,398 | 0,068 | 0,000 | 1,669 | 0,004 |