Während der Heiperiode verwenden wir viel Energie für eine warme Wohnung – wovon ein großer Teil eingespart werden könnte, wenn das volle Potenzial der Heizung ausgeschöpft würde. In Schritt für Schritt Anleitungen und Erklärvideos zeigen wir Ihnen wie Sie Ihre Heizkosten reduzieren können.
Bei nicht regelbaren Heizkesseln kann es sinnvoll sein, die Temperatur mittels eines Mischers zu regeln. Dieser fügt dem Heizwasser aus dem Kessel (Kesselvorlauf) kälteres Wasser aus dem Heizungsrücklauf zu, um den Kesselvorlauf herunterzukühlen. Das Heizwasser fließt dann mit der gewünschten Temperatur in den Heizkörper (Heizungsvorlauf).
Moderne Heizungsanlagen verfügen in der Regel über Mikro-Computer, die für eine automatische Temperaturregelung der Anlage sorgen. So wird die Temperatur des Heizungsvorlaufs für die Heizkörper automatisch erhöht, wenn es draußen kälter wird. Notwendig ist dazu ein Fühler, der die Außentemperatur erfasst. Er sollte so am Haus angebracht sein, dass ihn weder direkte Sonneneinstrahlung noch heiße Abluft (z.B. vom Wäschetrockner) beeinflussen.
Anhand der Außentemperatur und der sogenannten Heizkurve gibt die Heizungsregelung die Temperatur des Heizungsvorlaufs vor. An jeder Zentralheizungsregelung können verschiedene Heizkurven ausgewählt werden – je nachdem, auf welche Heizwassertemperaturen die Heizung ausgelegt wurde und wie stark die Vorlauftemperatur angepasst werden soll. Diese Temperatur wird dann im Tagesbetrieb bereitgestellt. Bei der Nachtabsenkung wird die jeweilige Temperatur je nach Einstellung reduziert.
Automatisch wird so der Brennstoffverbrauch gesenkt, der Wohnkomfort erhöht und die Umwelt weniger belastet. Bei neu eingebauten oder modernisierten Heizungsanlagen ist heute eine solche witterungsgeführte Regelung Standard.
Heizungsrohre können leicht nachträglich selbst gedämmt werden. Bei Warmwasserleitungen beugt dies Wärmeverlusten vor. Was Sie dazu benötigen? Vorgefertigte Schaumstoff-Dämmschläuche - diese werden dann um die Heizungsrohre herumgelegt. Die Dämmdicke sollte mindestens dem Rohrdurchmesser entsprechen - besser noch, sie ist doppelt so stark.
Was viele nicht wissen: Kaltwasserleitungen müssen ebenfalls ausreichend wärmegedämmt sein, damit sich keine Feuchtigkeit aus der Raumluft als Kondensat an den Leitungen absetzt und Außenkorrosion verursacht.
Verfügt die Heizung über eine automatische, witterungsgeführte Regelung, brauchen die Bewohner auch bei Wetterwechseln die Heizung nicht manuell einstellen. Die Elektronik richtet sich dabei nach der Außentemperatur.
In vielen Fällen ist die Werkseinstellung der Heizungsregelung jedoch nicht geeignet. Manuelle Nachjustierung ist so unumgänglich. Generell gilt: Je niedriger die Außentemperatur, desto höher die Kesselwasser- bzw. Vorlauftemperatur.
Wer die Heizkurve selber einstellen will, kann dies direkt an der Heizungsanlage tun. Hierbei gilt:
Der Heizkessel muss zudem „wissen“, wann vom Nacht- in den Tagesbetrieb geschaltet werden soll. Die Heizung regelt dann selbst, wann sie mit dem Heizen beginnt und wann sie in den Absenkbetrieb schalten kann.
Thermostatventile ermöglichen zusätzlich zur automatischen Regelung für das gesamte Haus eine automatisierte Temperaturregelung für einzelne Räume. Die Funktionsweise: Wenn sich der Raum über die voreingestellte Temperatur hinaus erwärmt, schließt sich das Ventil automatisch. Räume, die die gewünschte Temperatur noch nicht erreicht haben, werden dagegen weiter beheizt.
Mechanische Thermostate arbeiten mit einer Flüssigkeit, die auf Wärme reagiert und je nach Voreinstellung bei einer bestimmten Raumtemperatur das Ventil schließt. Damit ein Thermostatventil richtig funktioniert, muss um den Einstellkopf herum Raumtemperatur herrschen. Kommt es wegen Gardinen oder Verkleidungen zum Wärmestau, kann es sein, dass sich das Ventil schließt, obwohl es im Raum noch nicht ausreichend warm ist. Ebenfalls zu vermeiden ist das volle Aufdrehen der Thermostatventile, um den Raum möglichst schnell zu erwärmen. Hierbei besteht die Gefahr, den Raum zu überheizen. Zudem entstehen dadurch höhere Heizkosten.
Programmierbare Thermostate besitzen neben einem elektrischen Temperaturfühler auch einen Elektromotor, einen Microcomputer und eine Uhr. Damit kann nicht nur die Raumtemperatur genau eingestellt werden. Es ist zudem möglich, die Wärmeabgabe der Heizkörper bedarfs- und tageszeitabhängig zu steuern. Weiterer Vorteil: Mit einer Zeitschaltuhr kann das Heizprogramm so eingestellt werden, dass sich die Heizkörper den Gewohnheiten der Bewohner anpassen. So können Energie und Kosten gespart werden. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, die Heizung in Ihrem Eigenheim durch Smart Home-Anwendungen ganz bequem automatisiert ablaufen zu lassen. So lässt sich etwa für jedes Zimmer zu verschiedenen Tageszeiten eine jeweils gewünschte Temperatur definieren. Wochenende und Feiertage können dabei vom System automatisch individuell angepasst werden. Sollten Sie einmal in den Urlaub fahren und vergessen haben, Ihre Heizung auszuschalten, können Sie dies jederzeit einfach etwa über Ihr Smartphone nachholen.
Ein Muss jeder Optimierung des Heizungssystems ist der hydraulische Abgleich. Denn dieser stellt sicher, dass im Haus alle Räume jeder Etage entsprechend des jeweiligen Wärmebedarfs beheizt werden können. Ein Indiz für ein falsch eingestelltes Heizsystem und einen notwendigen hydraulischen Abgleich sind unterschiedlich schnell aufheizende Räume und deutlich hörbare Geräusche aus den Heizungsrohren. Auch bei Änderungen am Heizsystem oder an der Dämmung sollte ein hydraulischer Abgleich stattfinden, um die Effizienz der Anlage zu optimieren. Mit einem hydraulischen Abgleich können bis zu zwanzig Prozent Brennstoffkosten gespart werden.
Im verzweigten Rohrsystem und den Heizkörpern herrscht an verschiedenen Stellen unterschiedlicher Druck. Dies liegt an der Größe des Rohrdurchmessers, wie viel Wasser dort gerade nachströmt und mit welcher Leistung die Heizungspumpe das Wasser durch das System „drückt“. Dabei nimmt das Wasser rundsätzlich den Weg des geringsten Widerstandes, wodurch sich das warme Wasser ungleichmäßig im System verteilt und die Räume unterschiedlich schnell warm werden. Damit sich niemand über zu kalte Räume beschwert, wird häufig die Vorlauftemperatur oder die Pumpleistung erhöht. Bei Erhöhung der Vorlauftemperatur entstehen jedoch zusätzlich unnötige Wärmeverluste im System. Bei Erhöhung der Pumpleistung erhöht sich zudem der Stromverbrauch und es kommt an manchen Stellen zu Geräuschentwicklungen.
Viele Heizkörper sind für den jeweiligen Raum nicht exakt ausgelegt, da die benötigte Heizleistung lediglich über die Fläche abgeschätzt wurde. Oft wird etwa der Anteil der Außenwandflächen und Fensterflächen nicht ausreichend berücksichtigt. Die Folge: Die installierte Heizleistung der Heizkörper stimmt nicht mit dem tatsächlichen Wärmebedarf überein. Meistens sind sie überdimensioniert, insbesondere wenn Fenster oder Dachdämmung erneuert wurden.
Für den hydraulischen Abgleich wird der Wärmebedarf für die einzelnen Räume berechnet und die momentane Heizleistung gemessen. Mit den gewonnenen Mess- und Berechnungsdaten können die Thermostate in den jeweiligen Räumen und die Heizungspumpe entsprechend eingestellt werden. Sollten Thermostate und Heizungspumpe veraltet sein, bietet sich an, diese durch modernere Geräte zu ersetzen. In den meisten Fällen rechnet sich die Investition schon nach drei bis sechs Jahren. Was jedoch unmittelbar spürbar ist, sind die gleichmäßig warmen Räume und das Verschwinden der störenden Geräusche aus Rohren und Heizkörpern.
Beim hydraulischen Abgleich stellt sich häufig heraus, dass die alte Heizungspumpe nicht richtig dimensioniert ist. Früher wurden bei der Einrichtung des Heizsystems oft sehr leistungsstarke Pumpen eingebaut, um auch in den oberen Etagen heißes Wasser vorhalten zu können. Ist die Heizungspumpe zehn Jahre oder länger im Betrieb, sollte sie durch eine moderne Pumpe ausgetauscht werden.
Denn: Mit einer modernen Pumpe können jährlich über 100 Euro Stromkosten eingespart werden. Die Heizungspumpe wälzt das erhitzte Wasser um, so dass das Wasser in der Anlage zirkulieren kann. Regelmäßige Wartung der Heizungsanlage Neben dem Austausch der Thermostate und der Pumpen ist auch die jährliche Wartung wichtig für die Funktionsfähigkeit und die Lebensdauer der Heizung.
Heizkörper sollten regelmäßig entlüftet werden. Dies bietet sich am Anfang der jährlichen Heizperiode an. Luft im Heizkörper verursacht nicht nur ein Gluckern, sie verursacht auch bis zu fünfzehn Prozent mehr Heizkosten. Ratsam ist, sich beim Entlüften etagenweise nach oben zu arbeiten. Das Ventil zum Entlüften befindet sich am Heizkörper auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostatventils. Mit einem Entlüftungsschlüssel kann das Ventil geöffnet werden, so dass die Luft entweichen kann. Für eine Entlüftung muss das Thermostat voll aufgedreht werden, da sonst zu viel Luft im Heizkörper bleiben kann.
Beim Öffnen des Ventils ist Vorsicht geboten, da im Heizungskörper Druck herrscht. Nach einiger Zeit entweicht auch Wasser, das sehr heiß sein kann. Mit einem Becher kann das austretende Wasser aufgefangen werden. Sobald aus dem Ventil keine Luft und nur noch Wasser austritt, kann das Ventil wieder geschlossen werden.
Im Anschluss muss der Wasserdruck des Heizungssystems noch einmal im Heizkreislauf überprüft werden, wozu kein Fachmann nötig ist. Sinkt der Druck zu stark, muss frisches Wasser nachgefüllt werden. Mittlerweile gibt es auch viele selbstentlüftende Ventile auf dem Markt.